Wiedereröffnung – es fehlen Mitarbeiter

Die Corona-Krise hat viele Unternehmen in personalintensiven Branchen (u.a. in der Gastronomie & Hotellerie) schwer getroffen. Im Rahmen der Wiedereröffnung stehen die Unternehmen vor neuen Herausforderungen. Viele Ihrer ehemaligen Mitarbeiter haben Jobs in anderen Branchen gefunden und stehen nicht mehr zur Verfügung.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA schätzt, dass gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ungefähr 325.000 Arbeitskräfte deutschlandweit abtrünnig geworden sind. Vor allem die Schließung seit November habe viele Aushilfen und Fachkräfte dazu animiert, sich anderweitig auf dem Arbeitsmarkt umzugucken.

Mitten in der Krise hatten Einzelhändler gezielt um Arbeitskräfte aus dem Gastgewerbe geworben, der stark kritisierte Werbe-Post eines großen Lebensmittel-Discounters warb in den sozialen Netzwerken mit dem Slogan „Bar war gestern".

Entsprechend müssen viele Kräfte neu rekrutiert werden und für die Mitarbeitersuche alle möglichen Kanäle vom Aushang im Laden über die Kontakte der bestehenden Mitarbeiter bis zum Posting auf Karriere Netzwerken bespielt sowie neu hinzukommende Kanäle erkannt und genutzt werden. Auf der Suche nach neuen Teammitgliedern helfen einige digitale Plattformen, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen. (angefangen bei Linkedin und Xing über Jobbörse bis zu coolen Branchenlösungen z.B Joboo / Go-Gastro). Das digitale Recruiting eröffnet darüber hinaus die Reichweite und erschließt neue Zielgruppen.

Bei der Einstellung der neuen Mitarbeiter wird eine sorgfältige Personalbedarfsplanung immer wichtiger, um kostenträchtige Personalüberhänge zu vermeiden und den Kostenblock Mitarbeiter sehr genau im Blick zu behalten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben naturgemäß unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche an das gegenseitige Arbeitsverhältnis. Diese gilt es, in einem passenden Beschäftigungsmodell möglichst elegant unterzubringen. Besondere Aufmerksamkeit ist insbesondere bei den Aushilfen geboten. Dies gilt natürlich besonders, wenn jetzt nach dem Restart ein neuer Personalstamm aufgebaut werden muss. Gerade das beliebteste Beschäftigungsmodell für Aushilfskräfte, der sogenannte 450 Euro-Minijob kann schnell zur Kostenfalle für den Arbeitgeber werden, denn neben dem niedrigen pauschalen Lohsteuersatz von 2 Prozent fallen noch pauschale KV-RV-Abgaben von knapp 30 Prozent an, die die Gesamtarbeitgeberbelastung in die Höhe schießen lassen. Der sogenannte Midijob, der von der Bundesregierung 2003 eingeführt wurde, das kurzfristige Beschäftigungsverhältnis und die Beschäftigung als Werkstudent sind weitere Beschäftigungsformen, die bei den flexiblen Arbeitskräften genutzt werden können. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld über die Kriterien, Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Beschäftigungsarten informieren und beraten lassen.

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