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Wie schafft man Vertrauen?

Seien Sie echt: Vertrauen ist lt. Brockhaus „das Gefühl oder die Überzeugung von der Redlichkeit einer Person.“ Deshalb versuchen Sie nicht, Ihren Mitarbeitern gegenüber eine „Rolle“ zu spielen, die Sie ohnehin nicht lange durchhalten können. Rollen werden im Theater oder im Film gespielt, in Ihrem Unternehmen haben Sie Aufgaben zu erfüllen und keine Rollen zu spielen. Seien Sie deshalb authentisch - mit allen Ecken und Kanten, aber höflich im Ton und respektvoll im Umgang.

Seien Sie charakterlich integer: Was hochtrabend und wolkig klingen mag, hat einen einfachen Kern: „Sagen Sie, was Sie meinen – und handeln Sie auch so.“ Für die meisten Mitarbeiter bedeutet Vertrauen, keine Angst vorm Chef zu haben - gerade auch dann nicht, wenn Fehler passiert sind. Wenn Sie als verlässlich gelten und Ihr Verhalten vorhersehbar ist, weiß Ihr Team woran man ist und wird Ihren Reaktionen und Entscheidungen vertrauen.


Hören Sie zu: In der Regel haben Sie wenig Zeit. Aber wenn Sie sich Zeit nehmen für ein Mitarbeitergespräch, dann hören Sie bitte aufmerksam und konzentriert zu. Sie können das, was Mitarbeiter ihrem Chef sagen wollen, nicht einfach ignorieren, ohne ihr Vertrauen zu verspielen.


Spielen Sie nicht das „Verliererspiel“: Jeder kennt Leute, die es ihr Leben lang nicht lernen, Fehler zuzugeben. Wenn solche Personen Führungspositionen bekleiden, haben sie oft Macht und Mittel, die eigenen Fehler zu verschleiern oder anderen in die Schuhe zu schieben. Nicht sofort, aber mit der Zeit, durchschauen Mitarbeiter dieses „Verliererspiel“ und reagieren mit Misstrauen. Mit diesen einfachen Regeln können Sie dem entgegenwirken:


Fehler der Mitarbeiter sind auch Fehler des Chefs: Nach außen und nach oben müssen sich Ihre Mitarbeiter auf Ihre Rückendeckung, Loyalität und Unterstützung verlassen können. Nach innen müssen Sie Fehler natürlich klar ansprechen und korrigieren.

Fehler des Chefs sind immer Fehler des Chefs. Ohne Ausnahme! Sie müssen die Größe haben, eigene Fehler zuzugeben und zu korrigieren, sonst erodiert das Vertrauen.

Erfolge der Mitarbeiter gehören den Mitarbeitern. Als Chef schmückt man sich nicht mit fremden Federn.

Erfolge des Chefs sind immer auch Erfolge seines Teams. Teilen Sie Ihre persönlichen Erfolge mit Ihrem Team, es wird es Ihnen danken.

Hüten Sie sich vor Intriganten: Dulden Sie keine hinterhältigen Machenschaften in Ihrem Team. Intriganten verbreiten Gerüchte, sie diskreditieren und verleumden, um anschließend zu behaupten mit alledem nichts zu tun zu haben. Man kann mit Intriganten nicht zusammenarbeiten, sie vergiften jeden Brunnen und unterlaufen alle Versuche, Vertrauen aufzubauen.


Vertrauen muss begründet sein: Manche Leute verstehen unter Vertrauen „blindes Vertrauen“, aber blindes Vertrauen ist naiv. Zwischen Mitarbeiter und Chef geht es vielmehr um gerechtfertigtes oder begründetes Vertrauen. Wie weit dieses Vertrauen gehen kann, definieren Sie durch Ihr eigenes Handeln.


Schritt 1: Vertrauen Sie jedem, soweit Sie nur können – und gehen Sie dabei sehr weit und bis an die Grenze (Vertrauensvorschuss).

Schritt 2: Sorgen Sie dafür, dass Sie jederzeit erfahren, ab wann Ihr Vertrauen missbraucht wird.

Schritt 3: Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter wissen, dass Sie das erfahren werden.

Schritt 4: Stellen Sie sicher, dass jeder Vertrauensmissbrauch gravierende und unausweichliche Konsequenzen hat.

Schritt 5: Sorgen Sie dafür, dass Ihr gesamtes Team auch das unvermisslich weiß.

Viel Erfolg bei der täglichen Arbeit.


Jan-Michael Meinecke, Unternehmenssprecher und selbständiger Kommunikationsberater. Seine Ideen sind inspiriert von Fredmund Malik`s Buch: „Führen, Leisten, Leben. Wirksames Management für eine neue Welt“, Campus 2019


Veröffentlicht am 20.06.2024


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